Umgang mit Konflikten
Seit vielen Jahren steht im Zentrum unseres Konfliktlösens das Thema Gewaltprävention. Im Laufe der Zeit hat das Kollegium schuleigene Konzepte zur Konfliktlösung entwickelt, die es den Schülern ermöglichen, ohne körperliche Auseinandersetzungen Konflikte zu lösen - zunächst mit Anleitung der Lehrerin, später eigenständig. Diese werden ab dem ersten Schultag näher gebracht, geübt und gefestigt.
In verschiedenen Methoden lernen die Kinder angemessenes Verhalten in Konfliktsituationen kennen:
- Konfliktgespräche
- Rollenspiele
- skizzenhafte Darstellung der Konflikte
Dazu gehören Reflektion des Verhaltens und Verbalisierung von Emotionen.
Am Ende der Konfliktbearbeitung steht die Entschuldigung, das Vergeben und eventuell auch Vorschläge für eine Wiedergutmachung.
Ferdi
In den ersten Klassen wird seit dem Schuljahr 2013/14 ein Verhaltenstraining für Schulanfänger verbindlich und erfolgreich eingesetzt. Nicht zuletzt die dazugehörige motivierende Handpuppe "Ferdi" - ein schillernd grünes Chamäleon - macht das gemeinsame Lernen von sozial akzeptablem Verhalten für die Kinder spannend. Es wird gelernt, dass man nur gemeinsam, also als Team, Aufgaben bewältigen kann und dass es gute (Schatz-) und schlechte (Drachen-) Lösungen für Probleme und Streitsituationen gibt.
Friedensstiftung
Unsere FriedensstifterInnen bereichern den Schulalltag und die Konfliktbewältigung. Sie werden ab dem zweiten Halbjahr der zweiten Klasse ausgebildet und lernen, wie man bei Konfliktgesprächen unterstützen und moderieren kann. Ein Junge und ein Mädchen pro Klasse starten pro Halbjahr die Ausbildung neu, so dass immer mehr Kinder im Laufe der Grundschulzeit die Qualifiktaion erwerben können. Sie lernen, wie man anderen Kindern helfen kann, ihre Streitgespräche ruhig zu führen, helfen bei Perspektivwechseln und greifen schlichtend ein, wenn Kinder sich streiten.
Alle Kinder der Schule lernen innerhalb des Sozialtrainings die Abfolge der Friedensstiftung in Form eines Leitfadens kennen. Dieser hilft, die Gespräche strukturiert und zielführend sowie zukunftspersperktivisch zu führen ("Wie geht es von hier an weiter?"). Ein kleines Perlenband mit verschiedenfarbigen Perlen erinnert an die Abfolge und steht jedem Kind sowie innerhalb der Klasse zur Verfügung.
Die Einrichtung der Friedensstiftung an der Leinebergschule erlaubt es, Kinderstärken geltend zu machen und Selbstständigkeit in der Konfliktlösung und im Umgang mit anderen zu fördern. Viele Schülerinnen und Schüler bewältigen ihre Probleme so ohne weitere Hilfe. Die Unterstützung der Friedensstiftung bewirkt eine höhere Akzeptanz der SchülerInnen untereinander. Respekt vor anderen wird auch hier groß geschrieben und sehr Ernst genommen. Und wenn es einmal nicht zu schaffen ist, stehen die Erwachsenen bereit, um weiter zu schlichten.
Sozialtraining
Wir sind uns sicher: Wir sind zusammen besser als allein! Better together! Daher ist uns das friedliche Miteinander besonders wichtig. Hierzu ist ein gutes soziales Verhalten unerlässlich.
Kurz nach Beginn des Schuljahres befassen sich in jedem Jahr alle 2.-4. Klassen mit dem Sozialen Lernen. Gemeinsam mit der Klassenleitung wird das Miteinander in Schule und die Klassengemeinschaft thematisiert. Es geht hier zum Beispiel um Themen wie Gefühle, Umgang mit Wut und Frustration, Verhalten bei Ausgrenzung oder Mobbing und klassenspezifische Themen.
Ziel ist es, durch die Wiederholung und Auffrischung an Gelerntes anzuknüpfen, Kinder aufzufangen und handlungskompetent zu machen. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen sich als selbstwirksam erleben und ihre Rolle in der Gruppe, aber auch die damit verbundenen Verantwortung gegenüber anderen Menschen erkennen lernen.
In jedem Jahr wird eine weitere Lernstufe absolviert, so dass neue Themen hinzukommen und an Bekanntes angeschlossen wird. Bis zum Ende der 4. Klasse haben alle Kinder inklusive Ferdi in Klasse 1 so mindestens vier gemeinsame Sozialtrainings mit uns durchlaufen.
Bei Bedarf wird das Sozialtraining durch das Jahr hindurch erweitert, wieder aufgegriffen und themenbezogen in Einzelstunden oder Lerneinheiten behandelt.
Unser Ansatz ist: Nur wer entspannt durch den Schulalltag geht, kann auch entspannt zu Lernzuwachs gelangen. Schule und Lernen sollen freudig erlebt und nicht durch Konflikte überschattet sein. Und immer ist der Fokus auf der Gemeinschaft, dem Zusammenleben und dem Miteinander.
Denn nur zusammen sind wir wirklich stark!
Stufenplan
Was passiert, wenn es mal nicht klappt?
Bei Fehlverhalten sind Gespräche, Elternkontakt und Austausch sowie Wiedergutmachungen, Entschuldigungen, Kurse zum Sozialen Miteinander und die Arbeit mit unserer Beratungslehrkraft Frau Dehnerdt, unseren Schulsozialarbeiterinnen Frau Schaffert und Frau Heuser Möglichkeiten zum Vorgehen.
Es bleibt jedoch immer essentiell, die Einzelsituation zu betrachten.
Hilfreich steht uns unser Stufenplan zur Verfügung, der bei der Einordnung der Vorfälle Orientierung gibt und klare Richtlinien für alle an Schule Beteiligten aufzeigt.